Im Rahmen eines bundesweiten Netzwerks von Kliniken, Gesundheitsämtern und Grundlagenforschern werden genetische, epidemiologische und immunologische Untersuchungen an Kontaktpersonen von TB-erkrankten Patienten durchgeführt, um wirts- und erregerspezifische Faktoren zu definieren, die die Resistenz gegenüber der Lungentuberkulose bestimmen.

Hierzu wird die erste deutsche Kohorte von engen Kontaktpersonen TB-Kranker etabliert, die im TB-spezifischen Immuntest (T-Zell-Interferon-gamma-release-assay) positiv bzw. negativ reagieren. In dieser Kohorte werden funktionelle Immunantworten gegen die TB-Infektion in Zellen aus Blut und Bronchiallavage verglichen. Gleichzeitig werden die TB-Erregerstämme der Indexfälle genotypisiert und asserviert. In einem Mausmodell werden Erreger- und Wirtsvariable der TB-Empfänglichkeit validiert.

Aufbau und dauerhafte Etablierung eines Netzwerks von Kliniken, Gesundheitsämtern und Instituten der Grundlagenforschung (Mikrobiologie, Epidemiologie, Immunologie, Pneumologie) zur Rekrutierung einer deutschen Kohorte von TB-Kontaktpersonen mit entsprechender Daten- und Biobank.

Systematische Erfassung der Immunreaktionen von TB-Kontaktpersonen auf M. tuberculosis-Exposition.

Identifikation von Wirts- und Erregerfaktoren, die für die Resistenz bzw. Empfänglichkeit gegenüber der Lungen-TB wesentlich sind.

Validierung von Kandidatengenen und Molekülen, die in der TB-Krankheitsprogression bedeutsam sind.
Die Identifizierung neuer spezifischer Risikofaktoren kann zukünftig ein besseres Screening sowie eine kostengünstigere präventive Behandlung der Kontaktpersonen ermöglichen.